6. Januar 2012

Irakkrieg beendet? Amerikanischer Marineinfanterist selbstkritisch über die Zerstörung Falludschas

Quelle: von Ross Caputi

Der amerikanische Marineinfanterist Ross Caputi erinnert sich an die Ereignisse im Zusammenhang mit der Belagerung und Zerstörung der irakischen Stadt Falludscha im Jahr 2004, bei der tausende von Menschen getötet, hunderttausende vertrieben und die Stadt mit chemischen Kampfstoffen vergiftet wurde.

Seit der zweiten Belagerung Falludschas sind acht Jahre vergangen – bei den damit verbundenen amerikanischen Angriffen wurde die Stadt fast vollständig zerstört, wurden tausende von Zivilisten getötet und weitere hunderttausende vertrieben. Bei diesen Angriffen wurde eine ganze Generation hochgiftigen chemischen Kampfstoffen ausgesetzt, die bei den dort lebenden Menschen Krebserkrankungen auslösten und bei ihren Kindern zu Geburtsschäden führten.
All dies ist jetzt sieben Jahre her, und immer noch tragen Lügen dazu bei, die falschen Vorstellungen über unsere Taten aufrecht zu erhalten.Die amerikanischen Veteranen, die dort gekämpft haben, wissen immer noch nicht, gegen wen oder für was sie damals kämpften.
Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin selbst einer dieser amerikanischen Veteranen. In den Augen vieler Menschen, mit denen ich damals »diente«, handelt es sich bei den Einwohnern Falludschas immer noch um Wesen, denen man das Menschsein abspricht, und die Widerstandskämpfer gelten noch heute als Terroristen. Aber anders als meinen Kameraden ist mir klar, dass ich der Aggressor war, und dass die Widerstandskämpfer in Falludscha ihre Stadt verteidigten.

1 Kommentar:

  1. Hallo Danke für diesen interessanten Artikel. es ist ja krass, dass sogar Geburtsschäden entstanden sind.

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