29. November 2011

Türkei verstärkt Internet- Zensur


Die Türkei ist bekanntlich nicht das internetfreundlichste Land. 

Quelle: Deswegen gingen schon in der Vergangenheit Menschen unter dem Motto "Fasst unser Internet nicht an" wiederholt auf die Straße. Die Regierung legt nun nach und führt eine Liste mit verbotenen Wörtern ein, die zensiert werden müssen - ohne die notwendige Rechtsgrundlage.

Bisher hatten türkische Richter die Möglichkeit, Domains mit unbequemem Inhalt oder Namen durch die Internet-Provider sperren zu lassen. Zwischenzeitlich waren von der Zensur auch Websites wie zum Beispiel YouTube betroffen und zeitweilig nicht mehr erreichbar.

Die türkische Regierung hat nun aber ein Gesetz verabschiedet, mit dem die Möglichkeiten zur Zensur stark ausgeweitet werden sollen. Sie verbat 138 "schädliche Wörter", die laut dem am Dienstag verabschiedeten Gesetz jetzt nicht mehr in Domains vorkommen dürfen.

Diese Wörter erscheinen auf den ersten Blick mehr als kurios. Verboten sind unter anderem die Ausdrücke "gay", "free", "adult", türkische Übersetzungen von "Schwiegermutter", "heiß" und "nackt". Doch auch auf den ersten Blick nicht "schmutzige" Begriffe wie "31" oder "pic" sind ab nun verboten. Sie stehen für Selbstbefriedigung beziehungsweise Bastard. Wenigstens ist die türkische Regierung konsequent oder zynisch genug, auch das Wort "verboten" verbieten zu lassen.

Von der Zensur sind aber bei weitem nicht nur Porno-Websites betroffen. Die türkische Zeitung Haberturk berichtet, dass Websites von Unterwäsche- und Kondomherstellern nicht mehr zu erreichen sind. Ebenfalls betroffen sind Websites, die zufälligerweise ein verbotenes Wort enthalten. Etwa das Wort "animal" - auch verboten.

Man wolle damit das Internet "sauberer und sicherer" machen.

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