Quelle: Joachim Gauck (* 24. Januar 1940 in Rostock) ist ein deutscher politischer Redner und Publizist, ehemaliger evangelisch-lutherischer Pastor und Kirchenfunktionär, Volkskammerabgeordneter und ehemaliger Leiter und Namensgeber der Stasi-Unterlagen-Behörde und nach einer ersten Kandidatur 2010 seit Februar 2012 erneut (überparteilicher) Kandidat zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten.
Zwischen
1982 und 1990 leitete Joachim Gauck die regionale Kirchentagsarbeit in Rostock.
Zur Zeit der friedlichen Revolution in der DDR wurde Gauck ein führendes
Mitglied des Neuen Forums in Rostock, nach der ersten und einzigen freien
Volkskammerwahl 1990 Abgeordneter und von der Volkskammer zum Vorsitzenden des
Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS gewählt. Joachim
Gauck leitete ab dem 3. Oktober 1990 die Stasi-Unterlagen-Behörde (dann auch
„Gauck-Behörde" genannt), die den Nachlass des Staatssicherheitsdienstes
verwaltet und zugänglich macht. Nach zwei Amtszeiten wurde er im Oktober 2000
von Marianne Birthler in dieser Funktion abgelöst. Seitdem engagiert sich Gauck
gesellschaftspolitisch mit Vorträgen und Medienaktivitäten, etwa als
Vorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen -- Für Demokratie". Er ist
einer der Initiatoren der Prager Erklärung und der Erklärung über die
Verbrechen des Kommunismus. Gauck wurde mehrfach für Verdienste und
Publikationen geehrt und ausgezeichnet.
Joachim
Gaucks Nominierung und Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten 2010 stieß
gelegentlich auf Widerspruch, aber in den Medien und in der Bevölkerung auf
Zustimmung. Nach drei Wahlgängen unterlag er dem von den Regierungsparteien
nominierten Christian Wulff.
Am 19. Februar 2012 wurde Joachim Gauck nach schwierigen Verhandlungen zwischen
den Koalitionsparteien CDU, CSU und FDP mit den Oppositionsparteien SPD und
Bündnis 90/Die Grünen offiziell zum Kandidaten für die Nachfolge von Christian
Wulff im Amt des Bundespräsidenten erklärt. Christian Wulff war zwei Tage zuvor
zurückgetreten.
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