Quelle: Die
Deutsche Bank soll mit mit rechtlichen Schritten und
Schadenersatzklage gegen einen Film über Nahrungsmittelspekulationen drohen,
sollte nicht eine Passage ihres Pressesprechers Frank Hartmann herausgenommen
werden.
Der Pressesprecher wird dahingehend zusammengefasst, dass nicht die
Händler von Banken, sondern die Menschen in Somalia für ihre Armut selbst
verantwortlich seien. Daraufhin bestätigt Hartmann angeblich: “Natürlich sind
die selbst schuld!” Der Aussage, Menschen in Somalia seien selbst schuld, sich
die überhöhten Getreidepreise nicht leisten zu können, droht nun Zensur. Die
Deutsche Bank hat angekündigt, Strafantrag wegen Verletzung des § 201 StGB zu
stellen und den Film per 19.12.2011 zu verbieten. Der Leiter der
Rechtsabteilung der Deutschen Bank fordert mit Schreiben vom 14. Dezember 2011,
“die weitere Verbreitung und Vorführung des Interviews von Hartmann in dem Film
zu unterlassen.” Die Deutsche Bank behauptet, der Pressesprecher habe ein
“vertrauliches Hintergrundgespräch zu Ihrer persönlichen Information” geführt,
das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen sei.
Der
Kameramann des Films, Firas Sabbagh, erklärt: “Der Deutschen Bank ist peinlich,
was ihr Pressesprecher gegenüber dem Zentrum für Politische Schönheit
öffentlich erklärt hat. Frank Hartmann wurde darüber aufgeklärt, dass das
Gespräch aufgezeichnet wird.” Auch die CSR-Abteilung der Deutschen Bank,
aufgescheucht von der Passage, die nicht so recht ins Bild sozialer Verantwortung
passen will, bot Gespräche an. Jetzt droht die Bank, sich an der Freiheit der
Kunst zu schaffen zu machen.
Die Bank
war zuletzt wegen des Foodwatch-Berichts “Die Hungermacher” stark in die Kritik
geraten. 2010 sollen laut Weltbank aufgrund gestiegener Nahrungsmittelpreise
über 40 Millionen Menschen in die absolute Armut getrieben worden sein. Josef
Ackermann erklärte einen Tag nach der Veröffentlichung des Berichts, die
Sachlage zu prüfen. In einem persönlichen Brief an Foodwatch meinte Ackermann:
“Kein Geschäft ist es wert, den guten Ruf der Deutschen Bank aufs Spiel zu
setzen.” Laut Pressestelle der Bank war auch Ackermanns Brief nicht für die
Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Auch damals zeigte sich die Bank ungehalten
über eine vermeintlich nichtintendierte Veröffentlichung.
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