Von Martin Müller-Mertens
Quelle: Fleisch als Klimakiller?
Zumindest der
Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und CO2-Ausstoß ist schon länger in der
Diskussion. Wie viele Treibhausgase durch einen zumindest geringeren
Fleischverbrauch jedoch tatsächlich gespart werden könnte, untersuchte nun das
Sustainable European Research Institut (SERI) – und kommt zu unerwartet
deutlichen Ergebnissen.
Verglichen wurden die auf Soja und Weizen
basierenden veganen Produkte Sojafleisch, Seitan und Naturtofu mit einem
Hackfleischmix aus Rind und Schwein u.a. auf Wasser- und Landverbrauch, sowie
Freisetzung von Treibhausgasen. Die Unterschiede sind dabei gravierend. So
sparen pflanzliche Lebensmittel zwischen 86 und 95 Prozent CO2. Während für den
Anbau von einem Kilogramm Bio-Sojafleisch 0,73 m³ Land gebraucht wird, sind es
bei Bio-Hackfleisch 46,02 m³. Zwar existieren auch Unterschiede zwischen den
einzelnen veganen Lebensmittel; im Vergleich zum Fleisch seien diese jedoch zu
vernachlässigen.
Allein der Verzicht auf Hackfleisch könnte so in
Deutschland den CO2-Ausstoß von vier bis sieben Millionen Autos einsparen,
glaubt Sebastian Zösch, der Chef des Vegetarier Bund Deutschland (Vebu). Seine
Organisation hat gemeinsam mit Greenpeace Österreich die Studie in Auftrag
gegeben. Derzeit macht Hackfleisch etwa 20 Prozent jener 60 kg Fleisch aus, die
pro Kopf jährlich in Deutschland gegessen werden. "Wir sind uns bewußt,
daß viele Leute auf ihr Steak nicht einfach verzichten und das ist auch noch
schwerer zu ersetzen". Beim ohnehin meist mit Gewürzen und Saucen
aufgepeppten Hackfleisch würden viele Konsumenten den Unterschied aber gar
nicht merken.
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