14. Dezember 2011

Deutschland: Hackfleisch produziert so viel CO2 wie sieben Millionen Autos

Von Martin Müller-Mertens

Quelle: Fleisch als Klimakiller? 

Zumindest der Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und CO2-Ausstoß ist schon länger in der Diskussion. Wie viele Treibhausgase durch einen zumindest geringeren Fleischverbrauch jedoch tatsächlich gespart werden könnte, untersuchte nun das Sustainable European Research Institut (SERI) – und kommt zu unerwartet deutlichen Ergebnissen.

Verglichen wurden die auf Soja und Weizen basierenden veganen Produkte Sojafleisch, Seitan und Naturtofu mit einem Hackfleischmix aus Rind und Schwein u.a. auf Wasser- und Landverbrauch, sowie Freisetzung von Treibhausgasen. Die Unterschiede sind dabei gravierend. So sparen pflanzliche Lebensmittel zwischen 86 und 95 Prozent CO2. Während für den Anbau von einem Kilogramm Bio-Sojafleisch 0,73 m³ Land gebraucht wird, sind es bei Bio-Hackfleisch 46,02 m³. Zwar existieren auch Unterschiede zwischen den einzelnen veganen Lebensmittel; im Vergleich zum Fleisch seien diese jedoch zu vernachlässigen.

Allein der Verzicht auf Hackfleisch könnte so in Deutschland den CO2-Ausstoß von vier bis sieben Millionen Autos einsparen, glaubt Sebastian Zösch, der Chef des Vegetarier Bund Deutschland (Vebu). Seine Organisation hat gemeinsam mit Greenpeace Österreich die Studie in Auftrag gegeben. Derzeit macht Hackfleisch etwa 20 Prozent jener 60 kg Fleisch aus, die pro Kopf jährlich in Deutschland gegessen werden. "Wir sind uns bewußt, daß viele Leute auf ihr Steak nicht einfach verzichten und das ist auch noch schwerer zu ersetzen". Beim ohnehin meist mit Gewürzen und Saucen aufgepeppten Hackfleisch würden viele Konsumenten den Unterschied aber gar nicht merken.

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