1. Dezember 2011

Atomkonflikt zwischen EU und Iran: Harter Schlagabtausch


Erst beispiellose Kritik der IAEO, dann britische Sanktionen, jetzt iranische Repressalien. Und demnächst möglicherweise weitere EU-Maßnahmen

Von Andreas Zumach

Quelle: Die Ereignisse in Teheran sind eine Reaktion auf die bislang schärfsten Sanktionen, die ein europäisches Land gegen Iran verhängt hat. Um "ausländische Finanzierungsquellen für das iranische Nuklearprogramm auszutrocknen", untersagte die britische Regierung Mitte November sämtlichen britischen Banken ab sofort jedwede Geschäfte mit iranischen Geldinstituten, inklusive der Zentralbank.

Damit reagierte Großbritannien auf den Iranbericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) vom 9. November. Dieser sprach erstmals von "glaubwürdigen Hinweisen", dass Iran bis 2010 die verbotene Entwicklung atomarer Waffen betrieben hat und "möglicherweise" weiterbetreibt.

Die britische Maßnahme schloss iranische Banken und Unternehmen de facto auch vom wichtigsten europäischen Finanz- und Börsenplatz London aus, nachdem sie bereits zum global bedeutsamsten Börsen- und Finanzplatz New York wegen seit Langem bestehender US-Sanktionen keinen Zugang haben.

Auf den jüngsten IAEO-Bericht reagierten die USA gemeinsam mit Großbritannien und Kanada auch mit Sanktionsforderungen gegen den iranischen Ölsektor, denen sich inzwischen auch Frankreich und Deutschland angeschlossen haben. London, Paris und Berlin wollen auf der heutigen Sitzung der EU-Außenminister in Brüssel ein EU-weites Verbot für den Import iranischen Öls und für Lieferungen von Technologie an Irans Energiesektor beschließen.

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