29. Mai 2013

Private Geldschöpfung: Initiative will das Problem an der Wurzel packen

Quelle: Die privaten Banken sollen nicht mehr selber Geld schöpfen können. Dies verlangt eine Volksinitiative, die der Verein Monetäre Modernisierung (MoMo) im nächsten Frühjahr lancieren will. Der Entscheid an der von rund 40 Mitgliedern besuchten Generalversammlung von heute Freitag in Zürich fiel einstimmig. Nach der vorgeschlagenen Verfassungsänderung soll nur noch der Bund (vertreten durch die Nationalbank) Münzen, Banknoten und Buchgeld herausgeben können.

Was viele nicht wissen: Rund 90 Prozent des Geldes werden von den privaten Banken geschöpft, jedes Mal, wenn sie einen Kredit vergeben. Dabei reichen sie nicht das Geld der Sparer weiter – diese können damit weiterhin bezahlen und müssen es auch versteuern –, sondern schöpfen neues Geld aus dem Nichts. Diese virtuelle Geld ist zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, wird aber selbst vom Staat als gleichwertig behandelt. Das Bankengeld ist in zweierlei Hinsicht problematisch: Zum einen fliesst es zum überwiegenden Teil in die Finanzwirtschaft und ermöglicht dort fette Gewinne. Als Konsequenz schrumpft die weniger profitable Realwirtschaft, in der die meisten Menschen ihr täglich Brot verdienen. Zum anderen ist es nicht sicher: Wenn eine Bank in Schieflage gerät, kann sie Sparguthaben nicht mehr auszahlen. Schon heute können die Banken nur einen verschwindend kleinen Teil des virtuellen Geldes in gesetzliches Zahlungsmittel tauschen. In der Schweiz liegt dieser Wert theoretisch bei 2,5 Prozent, dem aktuell gültigen Mindestreservesatz.

Die Kontrolle der Nationalbank über die Geldschöpfung der Banken ist minimal: Sie kann sie nur über den Leitzins steuern, zu dem sich die Banken Reserven beschaffen müssen, falls sie nicht genug haben.

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