4. Januar 2012

Irak-Krieg Nato-Chef Rasmussen verheimlichte Folter

Quelle: Wegen Kriegsverbrechen im Irakkrieg gerät Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen unter Druck. Er soll vertuscht haben, dass dänische Soldaten Folter von Gefangenen durch die irakische Polizei tolerierten.

George W. Bush führt für einen früheren US-Präsidenten ein bemerkenswert zurückgezogenes Leben, und Tony Blair muss sich ebenfalls überlegen, wo er noch willkommen ist. Die Führer der „Allianz der Willigen“, die vor neun Jahren mit frei erfundenen Behauptungen über angebliche Massenvernichtungswaffen ihre Länder in den Krieg gegen Saddam Husseins Irak führten, sind international nicht mehr sonderlich gut gelitten. Zwei ihrer treuesten Gefolgsleute von damals aber sind seither sogar noch befördert worden: José Manuel Barroso, seinerzeit portugiesischer Premier, stieg zum Chef der EU-Kommission auf. Und der dänische Regierungschef Anders Fogh Rasmussen wurde 2009 für die Kriegsteilnahme mit dem Posten des Nato-Generalsekretärs belohnt.

Doch nun holt die Vergangenheit auch Rasmussen ein. Er hatte einst dem Parlament versichert, dass Gefangene, für die dänische Truppen verantwortlich waren, nicht misshandelt würden. Und er garantierte, dass er, falls er vom Gegenteil erfahre, die Informationen unverzüglich weitergeben werde. Jetzt deutet sich an, dass beides gelogen war: Ein dänischer Militärjurist berichtete schon 2004 von schwerer Folter an Gefangenen, die von den dänischen Truppen an die irakische Justiz übergeben worden waren. Doch in dem Rapport, den der zuständige Parlamentsausschuss erhielt, waren alle entsprechenden Passagen unkenntlich gemacht.

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