Quelle: Dienstag
war wieder einer dieser Tage, an denen die Menschen in Deutschland voller
Schrecken die Nachrichten verfolgt haben bzw. das, was sie für Nachrichten
halten. Ich selber befand mich auf einer langen Autofahrt, so dass ich in den
speziellen Nachrichtensendern im Radio die Entwicklung gut verfolgen konnte. Am
Mittag kamen die ersten Meldungen von mehreren Explosionen in der Innenstadt
von Lüttich. Die Schilderungen glichen schlimmsten Terroranschlägen.
Natürlich
war mein erster Gedanke: Hoffentlich ist es kein Muslim! Was für ein absurder
Gedanke, was haben jene “Meldungen“ und “Nachrichten“ nur aus mir gemacht? Es
gab doch mehrere Tote und – wie sich später herausstellte – weit über
einhundert Verletzte.
Das Leid
der Betroffenen wird doch nicht geringer, wenn der oder die Attentäter keine
Muslime waren oder sind. Aber die Nachrichtenhetze – anders kann man das kaum
noch nennen, was hier passiert – hat uns zu solch absurden Gefühlen verirren
lassen. Ich widerspreche innerlich meinen falschen Gefühlen und verfolge
weiterhin gebannt die Nachrichten. Im Viertelstundenrhythmus werden sie
wiederholt, und jedes Mal kommen neue Details dazu. Da ist von einer
Strafvollzugsanstalt bzw. einem Gefängnis in der Nähe die Rede, aus der mehrere
Insassen ausgebrochen sein sollen, womit die inzwischen in den Schilderungen zu
kriegsähnlichen Zuständen hochstilisierten Nachrichten im direkten Zusammenhang
stehen sollen. Dann gibt es eine regelrechte Verfolgungsjagd mehrerer
Attentäter durch die halbe Stadt mit diversen Schusswechseln mit der Polizei.
Hubschrauber kreisen über der Stadt; ein Chaos ohnegleichen.
Doch
dann – oh Wunder – war es am Ende ein Einzeltäter, der zuerst drei Menschen
tötet und viel zu viele andere verletzt, und es gab keinen Ausbruch aus
irgendeinem Gefängnis und es gab auch keine Verfolgungsjagd mit irgendwelchen
Schusswechseln. Der Attentäter trägt zwar einen Namen, der auf einen
muslimischen Migrantenhintergrund schließen lässt, aber als stadtbekannter
Krimineller, der wegen Waffendelikten und Dogenhandel bekannt ist, kommt er
auch als “Islamist“ nicht in Frage – Gott sei Dank. Die Behörden versichern
dann auch sehr schnell, dass es kein Terroranschlag war: Was für eine
Situation, in der bei jedem größeren Kriminaldelikt die Behörden jetzt immer
erklären müssen, dass es kein Terroranschlag war!
Woher
aber kommen jene Nachrichten, dass irgendwelche Insassen aus irgendeinem Gefängnis
ausgebrochen sein könnten? Wer hat so etwas gemeldet, dass es gleich um die
ganze Welt verbreitet wurde? Woher stammt die Nachricht, dass es eine
Verfolgungsjagd durch die halbe Stadt gegeben habe, wobei die Polizei und die
Täter sich auch noch Schusswechsel geliefert haben sollen? Warum gibt es
eigentlich keinerlei Rechenschaft oder Verantwortlichkeit für verbreitete
Lügen?
Quelle:
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