11. Dezember 2011

Obdachloser sucht sein Glück

Max Bryan radelt auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung quer durch die Republik

Quelle: Er will sein Schicksal nicht länger hinnehmen, sondern endlich in der Gesellschaft wieder ankommen, der Obdachlose Max Bryan.

Vor rund drei Wochen hat der 36-Jährige deshalb in Hamburg einige Habseligkeiten - darunter ein Handy und ein Laptop - zusammengepackt und sich auf sein Fahrrad geschwungen. Seither radelt er durch die Republik, mit dem Ziel, eine für ihn bezahlbare Wohnung für maximal 380 Euro Warmmiete zu finden. "Ich steige nicht eher vom Sattel, bis ich eine passende Wohnung gefunden habe", erklärt der 36-Jährige, der seit rund 18 Monaten auf der Straße lebt. Auf seinem Weg wirbt er für das Onlineprojekt "Wohnungsmelder.org", eine Initiative, die wohnungslosen Menschen direkten Zugang zu Wohnraum ermöglichen soll.

In Hamburg hatte Max Bryan Ende Oktober für Schlagzeilen gesorgt, als er bei einer Demonstration eine beherzte Rede über "Mietwahnsinn" hielt. Am Ende erklärte er, dass er der Hansestadt nun den Rücken kehren werde, um an einem anderen Ort sein Glück zu finden.

Seither reist der 36-Jährige, der bereits im Sommer an einer Radtour für Obdachlose teilnahm, von Stadt zu Stadt und sucht nach einer passenden Wohnung. Sein Weg führte ihn dabei bereits über Buchholz, Bad Fallingbostel und Verden. Am Sonntagabend landete er in Minden und übernachtete an einem Bootshaus an der Weser. In jeder Stadt will er zwei bis drei Tage bleiben und sich Wohnungen anschauen. Das Problem sei, dass entweder die Mieten viel zu hoch seien oder mindestens schon zehn weitere Bewerber vor der Tür stünden. "Und wer nimmt dann Leute, die wie ich einen Bart haben. Die Chance ist sehr gering", meint der 36-Jährige. Doch von seinem rund 60 Zentimeter langen Bart möchte sich Max Bryan auf gar keinen Fall trennen. "Ich habe ihn seit rund zehn Jahren. Er ist inzwischen ein fester Bestand von mir", erzählt Bryan.

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