Max
Bryan radelt auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung quer durch die
Republik
Quelle: Er
will sein Schicksal nicht länger hinnehmen, sondern endlich in der Gesellschaft
wieder ankommen, der Obdachlose Max Bryan.
Vor rund drei Wochen hat der 36-Jährige deshalb in
Hamburg einige Habseligkeiten - darunter ein Handy und ein Laptop - zusammengepackt
und sich auf sein Fahrrad geschwungen. Seither radelt er durch die Republik,
mit dem Ziel, eine für ihn bezahlbare Wohnung für maximal 380 Euro Warmmiete zu
finden. "Ich steige nicht eher vom Sattel, bis ich eine passende Wohnung
gefunden habe", erklärt der 36-Jährige, der seit rund 18 Monaten auf der
Straße lebt. Auf seinem Weg wirbt er für das Onlineprojekt
"Wohnungsmelder.org", eine Initiative, die wohnungslosen Menschen
direkten Zugang zu Wohnraum ermöglichen soll.
In Hamburg hatte Max Bryan Ende Oktober für
Schlagzeilen gesorgt, als er bei einer Demonstration eine beherzte Rede über
"Mietwahnsinn" hielt. Am Ende erklärte er, dass er der Hansestadt nun
den Rücken kehren werde, um an einem anderen Ort sein Glück zu finden.
Seither reist der 36-Jährige, der bereits im Sommer
an einer Radtour für Obdachlose teilnahm, von Stadt zu Stadt und sucht nach
einer passenden Wohnung. Sein Weg führte ihn dabei bereits über Buchholz, Bad
Fallingbostel und Verden. Am Sonntagabend landete er in Minden und übernachtete
an einem Bootshaus an der Weser. In jeder Stadt will er zwei bis drei Tage
bleiben und sich Wohnungen anschauen. Das Problem sei, dass entweder die Mieten
viel zu hoch seien oder mindestens schon zehn weitere Bewerber vor der Tür
stünden. "Und wer nimmt dann Leute, die wie ich einen Bart haben. Die
Chance ist sehr gering", meint der 36-Jährige. Doch von seinem rund 60
Zentimeter langen Bart möchte sich Max Bryan auf gar keinen Fall trennen.
"Ich habe ihn seit rund zehn Jahren. Er ist inzwischen ein fester Bestand
von mir", erzählt Bryan.
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