31. Dezember 2011

Der Gerechte nicht verzweifeln soll

Dieses abgedruckte Gedicht, kurz „Das Lied der Linde" genannt, wurde um das Jahr 1850 in dem hohlen Stamm der tausendjährigen Linde (wahrscheinlich Deutschlands älteste Linde) zu Staffelstein in Bayern gefunden. 

Die Strophen beinhalten, wenn auch teilweise verschlüsselt verfaßt und wie bei Prophezeiungen nur allzu oft – zeitlich durcheinandergebracht, frappierende Weissagungen. Sie decken sich, was ihren Inhalt betrifft, mit den Gesichten unseres Sehers. Mit seinem Wissen ausgestattet, kann der Leser diesem Gedicht ein viel plastischeres Bild der nahen Zukunft abgewinnen.

Deutschland wird vor der Geschichte rehabilitiert werden. Es werden keine Geschichtslügen mehr über Deutschland verbreitet, welche fixer Bestandteil der Politik nach dem 1. und besonders nach dem 2. Weltkrieg waren.


Der alten Linde Sang von der kommenden Zeit


Alte Linde bei der heilgen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast ich deinen Stamm,
Karl den Großen hast du schon gesehn,
Wenn der Größte kommt, wirst du noch stehn.
 

Dreißig Ellen misst dein grauer Saum,
Aller deutschen Lande ältester Baum,
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot,
Neues Leben wieder, neuen Tod.
 

Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Ross und Reiter bargest einst Du wohl.
Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand
Breiten Reif um Deine Stirne wand.

 

Bild und Buch nicht schildern keine Kron,
Alle Äste hast verloren schon.
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätterfreudig in die Lüfte steigt.
 

Alte Linde, die du alles weißt,
Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick.
 

Großer Kaiser Karl in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit.
Hundertsechzig, sieben Jahre Frist,
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.
 

Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht,
Tut und lässt, was ihren Sklaven recht.
Grausam hat zerrissen Feindeshand
Eines Blutes, einer Sprache Land.
 

Zehre Magen, zehr vom deutschen Saft,
Bis mit einmal endet deine Kraft.
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.
 

Ernten schwinden, doch die Kriege nicht
Und der Bruder gegen Bruder ficht,
Mit der Sens und Schaufel sich bewehrt,
wenn verloren gingen Flint und Schwert.
 

Arme werden reich des Geldes rasch,
Doch der rasche Reichtum wird zu Asch,
Ärmer alle mit dem größten Schatz,
Minder Menschen, enger noch der Platz.


Da die Herrscherthrone abgeschafft
Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
Bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt,
Wer berufen wird zu einem Amt.
 

Bauer heuert bis zum Wendetag,
All sein Mühen ins Wasser nur ein Schlag,
Mahnrede fällt auf Wüstensand
Hörer findet nur der Unverstand.
 

Wer die allermeisten Sünden hat,
Fühlt als Richter sich und höchster Rat,
Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier,
Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
 

Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar
Schonet nicht den Greis im Silberhaar,
Über Leichen muss der Höchste flieh’n
Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.
 

Gottverlassen scheint es, ist er nicht,
Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht,
Fehmt den Gottesstreit vors nah Gericht.
 

Winter kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz und Donner und der Erde Riss,
Bet daheim, verlasse nicht das Haus,
Auch am Fenster schaue nicht den Graus

Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein
(Wofern sie brennen will) dir Schein,
Giftger Odem dringt aus Staubesnacht,
Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
 

Gleiches allen Erdbewohnern droht,
Doch die Guten sterben selgen Tod,
Viel Getreue bleiben wunderbar
Frei von Menschenkampf und Pestgefahr.
 

Eine große Stadt der Schlamm verschlingt,
Eine andre mit dem Feuer ringt,
Alle Städte werden totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.
 

Zählst du alle Menschen in der Welt.,
Wirst du finden, dass ein Drittel fehlt,
Was noch übrig, schau in jedes Land,
Hat zur hälft verloren den Verstand.
 

Wie im Sturm ein steuerloses Schiff,
Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der Eintagsherrscherschwarm.
Macht die Bürger ärmer noch als arm.
 

Denn des Elends einzger Hoffnungsstern
Eines bessern Tags ist endlos fern.
Heiland, sende, den du senden musst,
Tönt es angstvoll aus der Menschenbrust.
 

Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf?
Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
„Alles ist verloren!" hier noch klingt.
„Alles ist gerettet!" Wien schon singt.
 

Ja von Osten kommt der starke Held,
Ordnung bringend der verwirrten Welt,
Weiße Blumen um das Herz des Herrn,
Seinem Rufe folgt der Wackre gern.
 

Alle Störer er zum Barren treibt,
Deutschem Reiche Deutsche Rechte schreibt.
Bunter Fremdling, unwillkommener Gast,
Flieh die Flur, die nicht gepflügt du hast.
 

Gottes Held, ein unzertrennlich Band
Schmiedest du um alles Deutsche Land,
Den Verbannten führest du nach Rom,
Große Kaiserweihe schaut ein Dom.
 

Preis dem 21. Konzil,
Das den Völkern weist ihr neues Ziel
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Dass nun Reich und Arm sich nicht mehr würgt.
 

Deutscher Name, der du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr,
Wächst um den verschlungnen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.
 

Dantes und Cervantes welsche Laut’
Schon dem deutschen Kinde sind vertraut
Und am Tiber wie am Ebrostrand
Liegt der braune Freund vom Hermannsland.

Wenn der engelgleiche Völkerhirt
Wie Antonius zum Wandrer wird,
Den Verirrten barfuss Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.
 

Alle Kirchen einig und vereint,
Einer Herde einz’ger Hirt’ erscheint,
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.

Reiche Ernte schau ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch und Kriege sind der Welt entrückt,
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.
 

Diese kündet deutschem Mann und Kind,
Leidend mit dem Land die alte Lind’.
Daß der Hochmut mach das Maß nicht voll,

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