12. Dezember 2011

22.65 Franken IV-Rente pro Monat

Quelle: Fatmir Mustafa verunfallte 2007 bei Gerüstarbeiten am Letzigrund-Stadion schwer – ein Kollege starb. Das Unglück hat sein Leben zerstört. Trotzdem sprach ihm die Suva nur eine Mini-Rente zu.

Für Fatmir Mustafa war die Verfügung der Suva eine Hiobsbotschaft. «Der versicherte Jahresverdienst beträgt 660 Franken», teilte ihm die Unfallversicherung am 11. Oktober in Amtsdeutsch mit. Daraus ergebe sich unter Berücksichtigung der verbliebenen Erwerbsfähigkeit eine monatliche Invalidenrente von 22.65 Franken. Zudem erhalte er 10'680 Franken «Integritätsentschädigung». Diese wird ausgerichtet, wenn ein Verunfallter «in seiner körperlichen und geistigen Unversehrtheit erheblich oder dauernd beeinträchtigt ist».

Auf Mustafa trifft das seit dem 15. Mai 2007 zu. An jenem Morgen sollte er mit einem Vorarbeiter im Letzigrund ein Gerüst abbauen, das für die Deckenverkleidung des neuen Stadions benötigt worden war. Es war Mustafas dritter Arbeitstag. Niemand hatte ihn instruiert und auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht. Vieles deutet darauf hin, dass er mit dem Hammer versehentlich einen falschen Keil aus einer Strebe herausschlug, worauf sich eine Plattform löste und beide Männer aus 13 Meter Höhe abstürzten. Während der Vorgesetzte noch auf der Unfallstelle starb, wurde Mustafa mit schweren Verletzungen ins Universitätsspital eingeliefert. Er hatte sich das Schulterblatt, mehrere Rippen, den Unterkiefer und das linke Handgelenk gebrochen sowie das Lungenfell verletzt, was mehrere Operationen nach sich zog. Später fand man auch noch einen Kreuzbandriss am Knie. Ausserdem besteht der Verdacht auf eine Hirnverletzung.

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